Türkischer Fußballverband kündigt Konsequenzen an

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Der Angriff auf den Schiedsrichter Halil Umut Meler während des Spiels zwischen Ankaragucu und Rizespor hat die türkische Fußballszene schockiert und weltweit für Aufsehen gesorgt. Der Präsident von Ankaragucu, Faruk Koca, griff den Schiedsrichter körperlich an, woraufhin die türkische Meisterschaft ausgesetzt wurde. Pierluigi Collina, der Präsident der FIFA-Schiedsrichterkommission, zeigte sich bestürzt: “Schreckliche Szenen in der Türkei. Es liegt in der Verantwortung all derer, die dieses wunderbare Spiel lieben, etwas zu unternehmen.”

Collina betonte den Ernst der Lage, bezeichnete die Bilder als “schrecklich” und verurteilte die Tausenden von körperlichen und verbalen Angriffen, denen Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter weltweit ausgesetzt sind. Er verbürgte sich für Melers Charakter, indem er persönliche Begegnungen während der U20-Weltmeisterschaft in Argentinien anführte, und behauptete, dass weder der Schiedsrichter noch der Mann eine solche Tortur verdient hätten.

Statement from Pierluigi Collina, Chairman of FIFA Referees Committee, on the abuse of referees in football ⬇️ pic.twitter.com/BRLggsDAQD

— FIFA Media (@fifamedia) December 13, 2023

Der türkische Fußballverband reagierte scharf und verhängte gegen Faruk Koca eine lebenslange Sperre. Außerdem wurde Ankaragucu mit einer Geldstrafe von 63.000 Euro belegt und muss die nächsten fünf Heimspiele ohne Zuschauer bestreiten. Die Disziplinarmaßnahmen wurden auf die “von Vereinsmitgliedern und Fans verursachten Vorfälle auf dem Spielfeld” zurückgeführt.

Die Ankündigung des türkischen Fußballverbands unterstrich die Härte der Strafe, zu der auch Geldstrafen und Verwarnungen für andere Vereinsfunktionäre gehören. Koca, der am Dienstagabend zurücktrat, wurde mit einer fünfjährigen Sperre belegt. Sollte die Sperre über drei Jahre hinausgehen, kann sie nach den Regeln des Verbandes auch auf Dauer verhängt werden.

Der Vorfall führte dazu, dass als Reaktion auf den Angriff alle Ligaspiele bis zum 19. Dezember ausgesetzt wurden. Die Auswirkungen gingen über die Türkei hinaus und riefen eine breite Verurteilung hervor. Prominente Persönlichkeiten wie der ehemalige Schiedsrichter Pierluigi Collina, FIFA-Präsident Gianni Infantino und sogar der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan haben den Angriff scharf verurteilt. Der Vorfall ist eine deutliche Erinnerung an die Herausforderungen, mit denen Schiedsrichter weltweit konfrontiert sind, sowohl in den obersten Ligen als auch in den unteren Spielklassen, wo Vorfälle oft nicht in den Medien veröffentlicht werden.

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