Nach Beschwerde von Sevilla: Verband leitet Verfahren gegen Real Madrid TV ein

Sevilla proceeding against Real Madrid TV

Carlo Ancelotti ist ein entschiedener Verfechter des Rechts auf freie Meinungsäußerung und hat wiederholt die umstrittenen Videozusammenfassungen verteidigt, die von Real Madrid TV ausgestrahlt wurden. In diesen Beiträgen wird häufig auf Schiedsrichterfehler hingewiesen und der Vorwurf der Aufwiegelung erhoben. Bislang schien Real Madrid TV unantastbar zu sein, da es sich um eine technisch unabhängige Einrichtung handelt, die nicht offiziell zum Verein gehört. Das Ausmaß dieser Meinungsfreiheit und der Grad der zulässigen Kritik an Schiedsrichtern wird nun jedoch hinterfragt.

Die Ereignisse wurden ausgelöst, nachdem Sevilla vor dem Spiel im Santiago Bernabeu-Stadion eine offizielle Beschwerde beim Fußballverband eingereicht hatte. Der spanische Fußballverband (RFEF) hat bestätigt, dass sein Disziplinarausschuss nicht nur gegen das Fernsehstudio, sondern auch gegen den Verein Real Madrid ein Verfahren einleitet. Obwohl sich die Untersuchung speziell auf die Videos bezieht, die vor dem 1:0-Sieg von Real Madrid gegen Sevilla ausgestrahlt wurden und die Schiedsrichter Isidro Díaz de Mera und Pablo González Fuertes des VAR-Systems betrafen, könnten die Auswirkungen eines eventuellen Urteils weitreichend sein.

ℹ️ Official statement: The @RFEF opens proceedings against Real Madrid and their TV broadcasts following our complaint.

— Sevilla FC (@SevillaFC_ENG) March 7, 2024

Während Ancelottis Berufung auf den Grundsatz der Meinungsfreiheit den Fall verkompliziert, hat Sevilla argumentiert, dass solche wiederkehrenden Praktiken „dem spanischen Fußball schweren Schaden zufügen und die Integrität des Wettbewerbs und die Ehre des Schiedsrichterberufs untergraben“. Sevilla behauptet, dass mit diesen Videos, die kurz vor jedem Spiel im Fernsehen verbreitet werden, versucht wird, die Spielleitung zu beeinflussen, indem ein Bild von Unprofessionalität und Voreingenommenheit gegen Madrid vermittelt wird.

Die tatsächliche Reichweite von Real Madrid TV, das kostenlos ausgestrahlt wird, mag fraglich sein, und die Zuschauer werden nicht gezwungen, sich die Inhalte anzusehen. Der RFEF-Ausschuss prüft jedoch, ob „unlauterer Druck“ ausgeübt worden ist. Selbst einige Fans von Real Madrid und der Chefredakteur von REAL TOTAL, Nils Kern, sind der Meinung, dass RMTV mehrere Grenzen überschritten hat. Kern: „Kritik an Schiedsrichtern sollte erlaubt sein, aber sie sollte ausgewogen sein und die Schuld nicht ausschließlich bei den Schiedsrichtern und niemals bei den eigenen Spielern oder Trainern suchen.“

Die Beschwerde von Sevilla könnte somit zu einem bedeutenden und möglicherweise bahnbrechenden Fall mit ungewissem Ausgang führen.

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